Winter wie Sommer draußen, aktiv und durchwärmt

 

Manchmal ist Winter für mich wie Sommer. Oder mehr noch: Er ist meine eigentliche aktive Jahreszeit. Ich bin draußen, ich bin aktiv, ich genieße den blauen Himmel und die Natur - und die Temperaturen. Ob ich friere, hat weniger damit zu tun, wie es um diese in unseren Breitengraden gerade bestellt ist, sondern damit, ob ich für den Spaß gut vorgesorgt habe.

Wenn Deine Lebensumstände verhindern, dass Du im Winter genauso oder mindestens so fröhlich und ausgelassen sein kannst, wie an einem Sommerbadestrand, sollten wir vielleicht genau mit den Umständen beginnen.

 

Ich trage meist einige Schichten dünner Baumwollhosen und Shirts. Bis zu vier Hosenschichten gehen bei mir bequem und Shirts oder Pullis können bis zu sechs Stück werden. Ein dicker Pullover. Eine Herbstjacke. Ein oder zwei Schals: Baumwolle.

 

Ich trage keine künstlichen Stoffe, wenn es sich vermeiden lässt und besonders bei den Socken gebe ich Acht auf atemfreudige Materialien. Die Sportunterwäscheindustrie kommt bei mir nicht auf ihre Kosten, weil ich ihre Funktionsunterwäsche aus hundert Prozent Kunststoff und Chemie täglich waschen müsste, wozu mir die Zeit fehlt, wenn ich meine Lieblingsjahreszeit genießen möchte. Die Baumwollsachen genügt es selbst in einer aktiven Woche einmal zu waschen. 😊

 

Ich heize vor allem nachts nicht, da ich gern meine Lunge mit frischer Luft und nicht meine Rechnungen mit unnötigen Zahlen fülle. Tagsüber bin ich draussen und unterwegs, da bleibt die Heizung ebenfalls aus. Dafür trage ich Tag und Nacht eine Mütze, dicke Socken und einen Schal, den ich bei Bedarf auch als Mundschutz verwenden kann.

Training oder Vorbereitung

 

 

Der Wärmespeicher in unseren Knochen

 

Wer sich gerade im Süden aufhält, oder Urlaub macht und einen Besuch in der kalten Region plant, sollte sich jetzt aktiv auf seine Gelenke besinnen, zum Beispiel mit Yoga, Schwimmen, Radfahren, Laufen, Klettern oder Akrobatik. Die Gelenkflüssigkeiten verfestigen sich durch die Kälteeinwirkung und die Gelenke sind im Winter in der Regel steif. Nur wer im Sommer vorgesorgt hat, kann im Winter von seiner Bewegungsfreiheit auch voll Gebrauch machen.

 

Saunagänge tauen allerdings selbst meine zwischendurch mal wieder "eingefrorenen Knochen" wieder auf, vom Eiswassertauchgang sehe ich aber auch angesichts von Minusgraden niemals ab - ausser vielleicht vom Letzten, sollte ich mich unmittelbar danach lange draußen aufhalten wollen.

 

"Frieren" oder Frösteln

 

Lustigerweise erkältete ich mich bloß zwei Mal sehr kurz. Beide Male hatten mich zuvor mir nahestehende Menschen auf die "Kälte" angesprochen. Da "vergaß" ich mal die Mütze, mal den Schal und folglich lief kurz die Nase aber was "frieren" bedeutet, weiß ich trotzdem nicht. ⛄😊

Auch im Winter im Einklang mit der Natur

 

Mir selbst fiel das erste Mal mit 24 auf, dass meine Melancholie, die oft im Oktober einsetzte und erst im Februar oder März nachließ, durch den Verzicht auf das Hocken in beheizten Räumen komplett wegblieb. In meiner Berliner Wohnung, die mit einem Holzkohleofen als einziger Wärmequelle ausgestattet schärfte meine Sinne die hereinströmende Frischluft und ich entdeckte den Winter für mich neu. Anfangs vielleicht aus Zeitnot und Energiesparen wollen blickte ich durch wundervoll große Fenster mitten in einer Großstadt auf einen schonen Park mit riesigen Bäumen und es war ruhig, still und die Luft erschien mir mild und "freundlich".

 

Es war nur zu leicht und schön, von dieser abendlichen Herrlichkeit nicht mehr genug zu bekommen. Während mir das Heizen auf dem 4. Obergeschoss keine besondere Freude bereitete, saß ich gerne bei geöffnetem Fenster mit Mütze und Fingerloshandschuhen an meinem Tisch und ließ das Draußen herein. Technisch gesprochen war die Sauerstoffzufuhr sehr gut gewährleistet und ich fuhr auch im Winter jeden Tag Rad - ich empfand nichts als Empathie für den Zustand der Natur, so wie sie war obs kalt oder warm war, machte mir nichts sus. Das erste Mal in meinem Leben hatte ich keine Winterdepression sondern ein enormes Winterhoch. 😁 ⛄ 🚲

 

Um wie viel stärker ist die Kraft solcher Empathie angesichts schöner Landschaften in unberührter Natur?

 

Ich habe als Wintersporttrainerin schon kleine Kinder bei minus 17 Celsius Grad, 50 km/h Wind oder beidem zugleich beobachtet, denen das Wetter scheinbar nichts ausmachte und die nichts als den Hang entlang sausen wollten egal, ob ihnen die Tränen am Gesicht festgefroren waren.

 

Beim Wintersport sehe ich auch andere sich scheinbar wie im Sommer frei zu bewegen, obwohl die Temperaturen gerade Minusgrade zeigen. Bräuche, sich zu Neujahr "aus Tradition" in kalte Seen zu werfen oder Kneippkuren fördern die Gesundheit und starken fas Immunsystem.

In der Zivilisation drehen wir die Heizung aber immer höher obwohl uns die künstliche Wärme nur selten das Behagen verschafft, das wir uns wünschen. Wir selbst regeln nämlich unsere Temperatur maßgeblich allein. Von den Heizkörpern kommt zwar eine oberflächliche Wärme, die unsere Körper im Notfall vor dem Erfrieren schützt, uns aber selten das Glück verschafft, auch im Winter im Einklang mit der Natur zu sein.

 

Kalt ist gut für dich

 

Die allen bekannte "gesunde Bergluft" und meine eigene Erfahrung belegen, dass Kälte heilsam ist und Krankheiten beseitigen oder gar nicht erst entstehen lassen kann.

 

Markus Rothkranz dazu auf Youtube: Why cold is good for you

 

Wärmende Nahrung ist darum also Nahrung, die das Herz wärmt

 

Ich kaufe mir Rohkost meist frisch, aber wenn ich etwas zwischenlagern möchte, dann sind das meist Kiwis, Zitrusfrüchte oder Birnen, Hokkaidokürbisse, und Datteln, weil die mit dem Frost gut umgehen. Wenn Bananen Frost überstehen sollen, müssen sie nur vorher schon aus ihrer Schale, sonst sehen sie nachher nicht nur unhübsch aus sondern schmecken auch so...

 

Kiwis und Orangen reiften bei meinen winterlichen Reisen selbst nach und den Datteln macht die Kälte wenig aus. Der Hokkaido verwandelte sich in leckeres "Butterbrot" - knusprig und (innen) cremig weich.

 

Eisbergsalat darf seinen Namen auch dem Umstand weihen, dass er selbst in den Eisbergen und ziemlich frischen Umständen innen knackig bleibt wenn die äusseren Blätter auch welken.

 

Leider gibt sich "Grünzeug" sonst im Winter im Wachstum sehr bescheiden aber an Flussufern finden sich etwas Brennnessel, Sauerampfer und Löwenzahn.

 

Versuche jeglicher Trockennahrung, sei es Trockenfrüchte oder gar fetthaltige Speisen minderten die Lebensqualität und somit das Vergnügen, mich im Winter gerne draußen aufzuhalten.

Die chinesische Ernährungslehre ist zwar grad in Mode, aber nicht immer richtig gedeutet. Birnen, Trauben, Äpfel, Hagebutten, Kürbisse und Mais wachsen hierzulande spät im Sommer und bis in den Winter hinein und wärmen tatsächlich unter Umständen besser als importierte Südfrüchte. Ganz so schlimm wie es das Magazin "Fit for Fun" beschreibt, dürfte es aber nur für jene Bären werden, die vorziehen den Winter zu überschlafen, schade ist nur, dass jene Menschen die solchen Diättips folgen, meiner Einschätzung nach auch im Sommer gerne "schlafen" 💤...

 

Zu Truthahn greifen? Aua!

Fit for Fun schreibt:

 

"Auch wenn Südfrüchte lecker schmecken: Die Traditionelle Chinesische Medizin schreibt ihnen eine kühlende Energie zu. Wenn Sie schnell frieren, sollten Sie deshalb im Winter Ihre Ernährung umstellen, um der Frost-Falle zu entgehen: auf Ananas, Bananen, Kiwi und Mandarinen ebenso verzichten wie auf ..., Blattsalate, Rohkost und Weißwein. Anstelle dessen sollten Sie lieber zu wärmenden Lebensmitteln wie Lamm, Fenchel, Nüsse und Samen, Truthahn, Ziegenkäse und Rotwein greifen." Dann lieber doch die "Frostfalle" so schecht gefällt mir der geliebte Frost nämlich nicht.

 

Warum ich den Bericht dennoch zitiere, weil er weiter so schön schreibt: "Frösteln ist nicht angeboren - Man kann seinen Körper unempfindlicher gegen Kälte machen. Für Menschen aus nördlichen Breitengraden ist das selbstverständlich. „Sie haben die gleichen Gene wie wir, sind also nicht von Geburt an auf Kälte eingestellt“, sagt Dieter Conrad, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands. Um gut mit Minustemperaturen umgehen zu können, sind Gewöhnung, Training und Abhärtung gefragt. Das heißt in erster Linie: Täglich an die frische Luft gehen – und zwar bei jedem Wetter – und keine Angst vor Kälte zu haben." Quelle: http://m.fitforfun.de/beauty-wellness/gesundheit/nie-wieder-frieren-endspurt-8-heisse-tipps-gegen-kaelte-und-frieren_aid_8939.html

 

Frösteln und frieren sind anerzogen! Zu häufig wurden wir ermahnt, dass uns die Kälte krank macht. Dabei macht uns die Berührung mit Viren krank, wenn unser Immunsystem durch zu wenig Spaß und (Bewegungs-)freude geschwächt sich dieser annimt, damit der Organismus was zu tun bekommt - Nase laufen lassen, husten etc.

Frösteln und frieren können vergessen werden und durch Training und gesunde, offene Einstellung zu allen Naturphänomenen kann die Kältetoleranz bis in unvorstellbare Temperaturtiefen ausgedehnt werden.

 

Low budget oder die Fülle an winterlichen Nahrungsquellen

 

Das ist nicht V-rawsty, der Clown, sondern der Versuch, auch im Winter zu ausreichende Kohlenhydraten zu gelangen - trotz und gerade mithilfe einer ökologischen Lebenseinstellung.

 

Vielleicht für Eichhörnchen, aber Nüsse sind für mich (wie im vorigen Artikel angedeutet) keine ausreichend wertvolle Nahrung. Sogar die Mäuse bevorzugen nach meinen Beobachtungen Mais und Äpfel und dieses Jahr liegen alle Walnüsse noch, die ich liegen ließ - trotz der Fülle an Leben im angrenzenden Wald und auf Wiesen.

 

Die Apfel- und Birnensaison war im Dezember endgültig vorüber. Die Äpfel, die noch am Boden lagen, waren gefroren und schmecken wie Apfelmus... Zwischen Weihnachten und Neujahr wurde mir meine letzte kaiserliche Mahlzeit in der Form von (gefallenen) Trauben(-eis) serviert (schon auf) gefrorenen Grashalmen. Die waren saftig und der Kern war nicht so zäh, eher knusprig, alles in allem eine Festleckerei.

 

Birnen gab es bis Ende November und Hagebutten in diesem Monat, also Januar, alles ausser was es zu kaufen gibt und dem oben erwähnten Grün.

 

Alles in allem (noch 😊) ohne eigenem Anbau und Garten ein wenig karg oder auch teuer... Was nun - hier meine erprobten extremely low budget Alternativen. (1st rule: use them only on occasion and don't mix them if possible)

 

Gedumpstertes Obst ist in aller Regel jedenfalls reifes Obst! Die Früchte gut waschen und genießen! Die "freuen" sich in unseren Mägen mehr als in der Tonne.

(Dumpstered fruit is definitely always ripe.)

 

Datteln sind im Winter in Asia-Märkten günstiger, weil sie im Oktober (z.B. im Iran) geerntet und im Winter nach Europa geflogen werden.

(Dates from the Asia / Turkish market were my first choice but I got too much as they have endured long periods of deep frozen states and don't taste too well all the time.)

 

Die herkömmliche Kartoffel ist reich an Stärke aber roh säurebildend und nicht besonders lecker (ausserdem solaninhaltig wie grüne Tomaten).

(Potatoes are cheap and starchy calorie - rich vegetables but they create acids as well as)

 

Rohrrohrzucker eignet sich hin und wieder für mich um meinen Früchten (ab und zu mit Kokosmehl und Buchweizenstücken - was ich dann "Kaiserschmarren" nenne) Nährwert hinzuzufügen. In Maßen, denn Zucker ist säurebildend.

(Raw cane sugar along with fruits: Occasionally I would also eat some but this too raises acid levels in me.)

 

Getreide: Nur glutenfrei, selbstgeflockt oder pur zum Knabbern - am Bekömmlichsten finde ich Buchweizen, Quinoa und Amaranth - Hirse ist roh säurebildend, Reis zu hart; gekeimt oder für Getreidemilch gesiebt sind sie sich alle gut, beim Getreide kommt für mich nur Bio infrage.

(Grains - preferably gluten free such as quinoa, amaranth, buckwheat, millet, rice and corn, which are better if sprouted.)

 

Nüsse oder nicht entsprechende "Gourmet" Rohkost würde ich ausschliesslich ausnahmsweise oder zu besonderen Anlässen verzehren, ist aber auch fraglich ob wir nicht gerade bei besonderen Anlässen richtig und gut also fettfrei essen sollten wenn wir doch gerade Spaß haben wollen... 😋

 

Es ist individuell aber mittlerweile wähle ich jedenfalls Hunger über große Ausnahmen, natürlich sollte sich das nach einer Weile ausgleichen, denn Hunger macht (mich) unglücklich und den Körper schwach.

 

Kleiner Tipp: Wenn es friert, ist es besser, die Bananen zu schälen, dann werden sie nicht gatschig und ungenießbar. - Mit der Schale kann man sie nämlich nicht gut "einfrieren". Kiwis hingegen werden auch bei Frost noch reif und verlieren nicht ihre Konsistenz

 

3 winterliche Low-budget Rezeptideen:

 

 *Bananenscheiben mit Kokosmehl-Rohrohrzucker und Buchweizen Kruste. Das lässt sich ev. auch dörren. Dann aber die Kruste eindrücken, damit es nicht herunter bröselt. (gedörrt noch nicht probiert, roh war es ein zarter Genuss, der den Gaumen kitzelt und sättigt.

 

 *Auch für lecker befunden: Kistchen mit Kokosmehl-Rohrohrzuckermischung bereit, Datteln entsteinen und das Innere in die Mischung tauchen und in ein Salatblatt gewickelt naschen.

 

 * Hokkaido-Kürbis wird durch den Frost süß, cremig und weich, schmeckt mir eigentlich wie Butterbrot, knusprig, zart und cremig - herzhaft zugleich.)

 

Bon appetit ⛄